„Is schon still uman See“ – Kärntens „heimliche“ Hymne erhält Denkmal in Velden

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Ein Moment voller Emotionen, Musik und Geschichte. Am 25. Oktober wurde in Velden am Wörthersee ein ganz besonderes Denkmal enthüllt, eines, das die Geschichte der Musiktradition Kärntens in einem einzigen, kraftvollen Symbol vereint.

Im Zentrum dieser Feier stand ein Lied, das auch als „heimliche Hymne“ bezeichnet wird: „Is schon still uman See“. Die Komposition von Günther Mittergradnegger, ein Meisterwerk der Sehnsucht und Liebe zur Heimat, erhält nun einen würdigen Platz in der Veldener Bucht.
Die Initiatorin dieses Projekts, Veldens Kulturreferentin Dr. Margit Heissenberger, war sichtlich gerührt, als sie gemeinsam mit der Familie Jung-Mittergradnegger und den Künstlern den lang ersehnten Erinnerungsort enthüllte. 

Das Denkmal besteht aus drei kraftvollen Teilen: Ein Serpentinstein aus dem Großvenedigergebiet, handgefertigt von Steinmetzmeister Helmut Cekoni, bildet die solide Basis. In diesen Stein wurde Mittergradnegger’s Lieblingsmühlstein eingearbeitet, ein Zeichen seiner tiefen Verbundenheit zur Natur und Heimat. Darauf ruht ein kunstvoll geschmiedeter Violinschlüssel, gefertigt vom Schmiedekünstler-Team Markus Pirker und Karl Paulitsch. Kerstin Janesch hat mit einer filigranen Gravur die Melodie des Liedes verewigt, die in der Originalhandschrift des Komponisten zu sehen ist.

Die stimmige Gestaltung des Denkmals spiegelt Mittergradnegger’s Leidenschaft für das Klettern und seine Liebe zu Musik und Natur wider – zwei Aspekte, die sein Leben prägten. Für ihn war Musik Atem und Herzschlag.

Das Ereignis wurde von einer berührenden musikalischen Inszenierung begleitet. In der Veldener Bucht, inmitten der herbstlich bunten Kulisse des Wörthersees, nahm die Melodie- von Alfons Maier auf seinem Saxophon gespielt- ihren Weg per Ruderboot zu einem Steg. Dort übernahm der junge Maximilian Hartl die Melodie mit der Steirischen Harmonika, danach erklang auf einer Harfe- gespielt von Eveline Schuler- eine besondere Interpretation dieser Weise. Den Abschluss gestaltete der Musikverein Velden mit einer klangvollen, mächtigen Interpretation dieser neuen Kärntner Volksweise.

Robert Jung-Mittergradnegger, der Schwiegersohn des Komponisten, sprach mit tiefem Respekt über die Entstehung des Liedes, dessen Text von Gerhard Glawischnig stammt.

„Eine Melodie oder Weise ist eine Brücke zwischen Herz und Himmel, und manche Melodien haben die Kraft, ein Stück Kärnten zu sein“, erläuterte Dr. Margit Heissenberger bei ihrer Ansprache. „Dieses Lied wird Vergangenheit und Gegenwart verbinden. Mit diesem Denkmal wird es nie verklingen.“

Dieses Lied-Denkmal ist die erste Station einer im Aufbau befindlichen „Kunst- und Kulturmeile“ in Velden. Für 2026 sind weitere Stationen geplant; per QR Code kann man dann auch digital das vielfältige kulturelle Schaffen und Geschehen in Velden mitverfolgen. 

 

Foto: KK/SobeFoto: KK/Günther PirkerFoto: KK/Privataufnahme